Du hast im vorangegangenen Abschnitt das Teilchenmodell kennengelernt. Jetzt wollen wir uns damit befassen, was wir überhaupt unter einem Modell verstehen. Wir wissen bereits, dass wir die Teilchen mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können und wir stattdessen unsere Vorstellungskraft gebrauchen müssen. Damit wir uns die Teilchen vorstellen können, brauchen wir ein Modell. Ein Modell besteht aus verschiedenen Annahmen. Das Teilchenmodell besteht aus den Grundannahmen Gleichheit, Verschiedenheit, Teilchenbewegung und Anziehungskräfte. Mit dem Teilchenmodell können wir viele Phänomene erklären. Dennoch wissen wir nicht, ob die Grundannahmen auch wirklich zutreffen. Modelle sind nie richtig oder falsch, sondern geeignet oder ungeeignet, um einen Sachverhalt zu beschreiben. Ein gutes Modell ermöglicht die Erklärung zahlreicher Phänomene. Wie gut das Teilchenmodell für die Chemie ist, kannst du in den weiteren Lerneinheiten erfahren.
Jedes Modell hat seine Grenzen. Doch wo liegen die Grenzen eines Modells? Ein Modell kann die Realität nie vollständig abbilden, sondern veranschaulicht und erklärt immer nur gewisse Teilaspekte der Realität. Das Teilchenmodell sagt zum Beispiel etwas über die Masse, Größe und Bewegung der Teilchen sowie die Anziehungskräfte zwischen den Teilchen aus. Mit den Informationen über die Masse, Größe und Bewegung der Teilchen sowie über die Anziehungskräfte zwischen den Teilchen können wir uns die verschiedenen Aggregatzustände erklären. Das Teilchenmodell sagt aber nichts über die Form und Farbe von Teilchen aus.